Sein oder Nichtsein – Drehbuch von Edwin Justus Mayer und Melchior Lengyel
Posen, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am Stadttheater laufen die Proben zur Komödie Gestapo, abends steht Hamlet auf dem Programm.
Josef Tura, nach eigener Überzeugung erster Schauspieler des Hauses, ahnt nicht, dass der junge Offizier, der während seines Sein-oder-Nichtsein-Monologs den Zuschauerraum verlässt, sich in der Garderobe mit Turas Frau Maria trifft.
Dann verbietet Polens Regierung die Gestapo-Premiere aus Furcht Hitler zu verunglimpfen, bald darauf marschieren die Deutschen ein. Tura entdeckt den schlafenden Offizier in seinem, Turas, Bett.
Er stellt ihn und Maria zur Rede. Der Offizier entpuppt sich als Widerstandskämpfer, gerade von der polnischen Exilregierung aus London zurückgekommen. Er berichtet, ein Agent sei unterwegs, um den örtlichen Untergrund auffliegen zu lassen. Tura verwandelt sich in einen Gestapo-Offizier, um an die Unterlagen des Verräters zu kommen der Einstieg in ein wahnwitziges Spiel um Leben und Tod, in dem grandiose Komik und abgrundtiefes Entsetzen kaum voneinander zu trennen sind.
Ernst Lubitsch drehte Sein oder Nichtsein 1942 im amerikanischen Exil. Die Vorlage lieferte ihm ein enger Freund, der ungarische Dramatiker, Journalist und Kritiker Melchior Lengyel. Nach Erscheinen des Films musste sich Lubitsch zunächst gegen Vorwürfe verteidigen, er mache sich lustig über die Leiden der Polen. Erst nach seinem Tod 1947 avancierte der Film zum Klassiker.
Rafael Sanchez leitet seit der Spielzeit 2008/09 gemeinsam mit Barbara Weber das Theater Neumarkt in Zürich.
Freitag | 19.02.2010 | 20:00 Uhr | : Deutsches Theater Berlin |
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