Deutsch von Hansjörg Betschart
Für die Bühne eingerichtet von Felicitas Brucker und Andrea Koschwitz
Irgendwo in der Trostlosigkeit einer einst sowjetischen Trabantenstadt: Wer diesen Ort verlassen kann, der zögert nicht. Der geht. Auch die Mutter der sechzehnjährigen Lilja folgt einem Mann und den Verheißungen eines neuen Lebens in den USA.
Sie überlässt ihre Tochter der vermeintlichen Obhut einer Tante und damit ihrem Schicksal. Als Bezugspersonen bleiben Lilja die Kinder aus der Nachbarschaft, besonders der elfjährige Volodja. Bis sie dem charmanten Andrej begegnet, der sie nach Schweden zu bringen verspricht, in eine bessere Zukunft. Alle Warnungen Volodjas in den Wind schlagend bricht Lilja auf.
Lukas Moodyssons Film von 2002 wirft einen genauen Blick auf unsere erkaltende Gesellschaft und ihre Kämpfe um immer ungleicher verteilte Ressourcen. Im Gorki Studio Berlin inszeniert die Regisseurin Felicitas Brucker die Theaterfassung der Passionsgeschichte Liljas, deren Weg aus der Hoffnungslosigkeit des postsowjetischen Frühkapitalismus in die moderne Leibeigenschaft im westlichen Sozialstaat führt.
Samstag | 12.12.2009 | 20:15 Uhr | : Gorki Studio Berlin |
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