Uraufführung am 30. Januar 2010 im Gorki Studio Berlin
Welche Lebenspläne existieren an den Orten, wo es keine Arbeit und keine Zukunft mehr zu geben scheint?
Wer redet von den Leerstellen und Verlusten und wer lehnt sich dagegen auf? Ina studiert in der Metropole. Zum Geburtstag des Großvaters muss sie für einen Anstandsbesuch zu ihrer Familie in die Heimatstadt zurück. Ihr Vater ist vor ein paar Jahren gestorben.
Im Gegensatz zu ihrer Mutter hat er es nach der Wende beruflich nicht gepackt. Nur die Großeltern trauern noch um den standhaften Schwiegersohn. Ina beschäftigen die alten Geschichten. Im Spiegel der eigenen Lebensplanung kreisen die Stimmen der Älteren über den Wert und Charakter von Arbeit und Leben, die es so längst nicht mehr gibt. Ihr Ex-Freund Daniel ist in die Heimatstadt zurückgekehrt, die in Zeiten der Globalisierung klassischer Industrien im Umbruch ist. Daniel schlägt sich mit den verschiedensten Jobs durch. Gerade wieder hat ihn Heiko für sein Freizeitparkprojekt angefragt. Doch Daniel will nicht.
Mit der Premiere von IM RÜCKEN DIE STADT und dem Podiumsgespräch TECHNIKEN DES ÜBERLEBENS – VERGEBLICHE AVANTGARDEN UND TROTZIGE GRÖSSEN im Vorfeld zur zweiten Aufführung startet die Uraufführungsreihe ÜBER LEBEN IM UMBRUCH.
In einem auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekt sind Wissenschaftler den Auswirkungen von Strukturwandel und Deindustrialisierung auf das soziale Gefüge der Stadt Wittenberge nachgegangen.
Im Auftrag des MGT Berlin schrieben die Autoren Fritz Kater, Thomas Freyer, Philipp Löhle und Juliane Kann Stücke, die auf die Analysen der Sozialwissenschaftler unmittelbar Bezug nehmen. Wo die Forscher auf Exklusion, Fragmentierung, Schrumpfung stoßen, finden die Dramatiker Zurückgebliebene, Wiederkehrer und eine Stadt, die im Fieber liegt.
Mit der Uraufführungsreihe ÜBER LEBEN IM UMBRUCH werden bis Anfang Juni 2010 die Ergebnisse dieser transdisziplinären Zusammenarbeit öffentlich gemacht.
Samstag | 30.01.2010 | 20:15 Uhr | : Gorki Studio Berlin |
Sonntag | 31.01.2010 | 20:15 Uhr | : Gorki Studio Berlin |
0 Comments
You can be the first one to leave a comment.