Zwei Schwestern empfangen ihren Bruder. Ein Tyrann, ein Philosoph, ein Verrückter, der aus der Psychiatrie nach Hause kommt.
Die Vorbereitungen der älteren Schwester sind minutiös. Sie hat das Essen vorher zubereiten lassen, um ihn im Blick zu behalten, und ausreichend Papier besorgt, damit ihr der Bruder seine Abhandlungen diktieren kann.
Die jüngere Schwester hingegen weiß: Der Besuch kann nur katastrophal enden.
Thomas Bernhard hat mit Ritter, Dene, Voss, das er nach den Schauspielern der Uraufführung benannt hat, ein Kammerspiel verbotener Wünsche und bitterer Komik geschaffen.
Virtuos hat er das Geschehen in einem Crescendo und Decrescendo der Emotionen arrangiert und die Themen wie in einer Fuge miteinander verwoben: Verzweiflung geht in Verführung über, während über dem Kontrapunkt inzestuöser Verstrickung das Motiv der Flucht erklingt.
Mittwoch | 17.02.2010 | 20:00 Uhr | : Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele |
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