Onkel Wanja | Deutsches Theater Berlin | 26.01.2010

Deutsch von Angela Schanelec nach einer Übersetzung von Arina Nestieva

Sonja und ihr Onkel Wanja bekommen Besuch auf dem Gut, das sie seit dem Tod von Sonjas Mutter aufopferungsvoll verwalten: Der Gatte der Verstorbenen, den sie damit unterstützen, ein berühmter und verehrter Professor, ist mit seiner neuen jungen Frau zur Erholung aus der Stadt angereist. Nun lässt er hier seinen Launen freien Lauf und wettert gegen die dummen Menschen auf dem Land. Angesichts des wahren Charakters des Professors und unter dem Eindruck zurückgewiesener Liebe, die Onkel Wanja für die neue Frau des Professors, Sonja wiederum für den Arzt und Umweltaktivisten Astrow empfindet, erkennen die beiden, dass sie die letzten 25 Jahre einem Irrtum gedient haben.

Anton Tschechow nennt seine großen Stücke Komödien oder Dramen, und beides ist so bezeichnend wie irreführend, und traurigkomisch sind sie alle. Bei „Onkel Wanja“ verweigert Tschechow vollends die Auskunft: Es sind einfach Szenen – „Szenen aus dem Landleben“. Erschienen 1897, nach einer früheren Fassung, die „Der Waldschrat“ hieß. „

Mir wird oft vorgeworfen“, sagt Tschechow, „dass ich über Bagatellen schreibe, dass es bei mir keine großen Helden gibt. Wo soll ich sie aber hernehmen? Solange wir jung sind, zwitschern wir munter wie die Spatzen auf dem Misthaufen; später, wenn wir uns den Vierzigern nähern, sind wir schon Greise und fangen an, an den Tod zu denken. Schöne Helden sind wir!“ „

Onkel Wanja“ war 2008 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und wurde von der Zeitschrift „Theater heute“ zur „Inszenierung des Jahres 2008“ gewählt. Für ihre Rollen des Onkel Wanja und Astrow wurden Ulrich Matthes und Jens Harzer zum „Schauspieler des Jahres“ gewählt. Die Inszenierung zeigt außerdem die „Schauspielerin des Jahres“ Constanze Becker.

Dienstag 26.01.2010 20:00 Uhr : Deutsches Theater Berlin

 

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