Der graue Engel – Hommage an Marlene Dietrich
Ein Monolog zu zweit als Hommage an Marlene Dietrich, die gebürtige Berlinerin, die auf dem Friedhof in der Stubenrauchstraße, gegenüber vom Kleinen Theater, die letzte Ruhe fand.
Die Überführung des Nachlasses von Marlene Dietrich hatte den vielfach ausgezeichneten Autor Moritz Rinke zu einer preisgekrönten Reportage für den Berliner „Tagesspiegel“ veranlasst und schließlich zu einem Theaterstück inspiriert.
Der Text ist das Lebensresümee einer gealterten Diva, die Marlene nicht ist, aber sein könnte:
Statt über eine konkrete Leinwandprimadonna schreibt Rinke hier über das Phänomen der Diva als solche, über den Star als öffentliche Figur, über den Willen zur
Selbststilisierung, die Flucht vor der Banalität des Alltäglichen, die Einsamkeit hinter der Maske der Kunstperson, über die Liebe, das Alter und den Tod.
Durch die exzentrische Figur scheint deutlich Marlene Dietrich, einst der blaue, nun „Der graue Engel“, die – schwankend zwischen Depression und Komik – auf den Tod wartet.
Der Legende nach hat sie die letzten 20 Jahre im Bett verbracht und durfte nicht mehr fotografiert werden. Nicht aber um das ewige Geheimnis der Kultfigur Dietrich geht es, sondern um das Geheimnis ihres Erfolgs.
Das Stück holt die Diva aus dem Himmel des Ruhmes in die fade Wirklichkeit, zeigt den alten Star, dessen Stolz zu Hochmut wird und zeichnet die Strenge der Einsamkeit, die leer gewordenen Tage, die sie mit Worten zu füllen versucht.
Ein grauer Engel, eine einsame alte Frau, die von Erinnerungen heimgesucht wird und eine Grandezza spielt, die ihr längst keiner mehr glaubt.
Der graue Engel
von: Moritz Rinke
Regie: James Lyons
mit. Agnes Hilpert und Urs Werner Jaeggi
Termine im September 2009:
Freitag 11.09.2009
20:00 Uhr
Der graue Engel
Kleines Theater
Samstag 12.09.2009
20:00 Uhr
Der graue Engel
Kleines Theater
Mittwoch 16.09.2009
20:00 Uhr
Der graue Engel
Kleines Theater
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