Die Geschwister Johanna und Felix, beide Anfang zwanzig und ohne rechte Orientierung, sind umzingelt von Menschen mit Vergangenheit – einer Vergangenheit, die am lebendigsten war, als die Geschwister geboren wurden.
Drei Männer, Künstlerfreunde, waren zu dieser Zeit eng miteinander verbunden, schliefen mit denselben Frauen und erfreuten sich ihrer prächtigen Zukunftsaussichten: Der eine galt zu dieser Zeit als große Hoffnung der neuen Malerei, der andere gab seine Offizierskarriere auf, um als Dichter zu reüssieren, der dritte, der Vater der beiden Geschwister, lenkte sein Leben in die geregelten Bahnen von Familie und Kunstbeamtentum. Nun, in der kritischen Mitte ihres Lebens, holt die Vergangenheit sie und die Frauen von damals wieder ein. Die Jugend von Johanna und Felix wird zum Tauschwert in einer Gesellschaft, die mit famoser Rücksichtslosigkeit um ihre Daseinsberechtigung kämpft.
Mit Der einsame Weg hat der Wiener Arzt, Dichter und Frauenverbraucher Arthur Schnitzler ein schonungsloses Selbstporträt verfasst, das ihn nach eigener Aussage Tränen der Verzweiflung vergießen ließ. Hervorgegangen aus vielen Fassungen, die sprechende Titel wie Der Junggeselle und Egoisten trugen, erlebte das Stück 1904 am Deutschen Theater Berlin seine Uraufführung. Mit Christian Petzold gab in der Spielzeit 2008/09 einer der bekanntesten deutschen Autorenfilmer sein Debüt als Schauspielregisseur. Die Gespenster der Vergangenheit spielen bereits in seinen Filmen Die innere Sicherheit , Yella , Jerichow tragende Rollen.
Sonntag | 20.12.2009 | 19:30 Uhr | : Deutsches Theater Berlin |
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