Staatsratsvorsitzende küsst man nicht | Distel Kabarett – Theater | Februar 2010

Staatsratsvorsitzende küsst man nicht Eine schrille Fiktion: 60 Jahre DDR!

Rote Fahnen auf dem Reichstag! Hammer, Zirkel und Ährenkranz zieren Schwarz-Rot-Gold bundesweit! Und Karl-Eduard von Schnitzler vom „Schwarzen Kanal“ sind die Themen ausgegangen. Denn nicht die DDR ist der Bundesrepublik, sondern die Bundesrepublik der DDR beigetreten!
Das ist nicht vorstellbar? Wie sähe Deutschland denn heute aus?
Der Westen wäre immer noch nicht ganz integriert. Viele Wessis würden sich ungeschickt anstellen und die planwirtschaftliche Vorgehensweise nicht verstehen. Ostdeutsche „Aufbauhelfer“ würden in den Westen gehen und die dortigen Lebensverhältnisse an die des Ostens anpassen: mehr Schlaglöcher auf den Autobahnen, damit Trabi und Barkas auch mal die Westmodelle überholen können, weniger Wasserdruck aus den Duschköpfen und ein schnell überschaubares Angebot in den HO-Kaufhallen.
Und bald schon gäbe es die prächtigste Parade zum 60. Geburtstag der DDR! Um ein überwältigendes Jubel- und Winkverhalten der Zuschauer zu organisieren, werden drei Genossen abgestellt: ein standfester Funktionär, der im erfolgreichsten Land des Sozialismus noch eine große Karriere machen will; eine schon reichlich frustrierte Genossin aus dem westdeutschen Beitrittsgebiet; und ein klassischer DDR-Lebenskünstler. Und dann stellen sich die Drei noch vor, damals hätte der Westen „gewonnen“ …
Die DISTEL war nie ein Mauerblümchen; wird nun zum zwanzigsten Mal der Zerfall jenes Bauwerks gefeiert, spitzt sie natürlich ihre Dornen. Dagmar Jaeger, Stefan Martin Müller und Michael Nitzel präsentieren einen ungewöhnlichen, aktuell brisanten Blick auf die deutsch-deutsche Geschichte, garniert mit den witzigsten DISTEL-Nummern der Wendezeit und dem schönsten Liedgut der DDR. Ein heiter-verdrehtes, dreistes Programm für West und Ost, Nord und Süd, jung und alt.

Ein Kabarettprogramm von Martin Maier-Bode
Mit Texten von: Christian Ehring, Robert Griess, Jens Neutag, Silke Riemann, Inge Ristock, Lutz Streibel, Peter Tepper Musik: Bernd Wefelmeyer, Matthias Lauschus
Es spielen: Dagmar Jaeger, Stefan Martin Müller, Michael Nitzel
Musikalische Begleitung: Bernd Wefelmeyer, Matthias Lauschus
Regie: Martin Maier-Bode „
.. pointenreich; … viel Wortwitz“, „Alte DDR-Klischees und Witz werden vom Autor Martin Maier-Bode intelligent in das fiktive Szenario übertragen.“ Berliner Zeitung „
Die zweimal um die Ecke gedachte Geschichtskapriole unterhält mit … viel Esprit und allerlei kuriosen Gags, die Klischees durcheinander wirbeln.“, „…die Lachtränen fließen.“ Berliner Morgenpost „
… geradezu brillant ist die Idee, mitten in der Fiktion eine zweite Fiktion entstehen zu lassen, die dann punktgenau in der Wirklichkeit landet.“ Deutschlandfunk
„überraschende witzige Wendungen, … lang anhaltender Beifall.“ Der Tagesspiegel