Das Kinderensemble des Friedrichstadtpalastes

Der Friedrichstadtpalast beherbergt eine ebenso einmalige wie traditionsreiche Einrichtung: Das
Kinderensemble. Über 250 Kinder zwischen sechs und sechzehn Jahren erhalten hier für den
geringen Aufwand von 20 Euro im Monat eine Grundausbildung in Tanz und Schauspiel. Unter dem
Motto ‚Kinder spielen für Kinder‘ zeigt das Kinderensemble sein Können. Jedes Jahr in der
Wintersaison und seit 2008 auch im Frühjahr wird einem vorwiegend jungen Publikum eine
professionelle Produktion auf der Bühne präsentiert. Neben dem Spaß an der Inszenierung der
Kinderrevue verfolgt der Friedrichstadtpalast mit dem Kinderensemble zwei wichtige Ziele: Er
fördert zum einen generell die Kinderkultur, indem er Kindern die Welt der Bühne auf kindgerechte
Weise nahe bringt. Zum anderen bietet er Kindern eine professionelle Tanz- und Sprechausbildung,
wodurch er Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs sichert. Das Kinderensemble hat zahlreiche
Auszeichnungen erhalten wie unter anderem den Deutschen Kinderkulturpreis des
Kinderhilfswerks.
Über ein halbes Jahrhundert Tradition
Die Anfänge des Kinderensembles reichen zurück bis in die Nachkriegszeit. Berlin lag noch in Schutt
und Asche, während im von Bomben stark beschädigten Friedrichstadtpalast – der damals noch
‚Palast der 3000‘ hieß und am Schiffbauerdamm stand – die Künstler schon wieder aktiv waren. Vor
über sechzig Jahren stand zum ersten Mal ein Kinderballett auf der Bühne. In loser Folge wurden
tänzerische, artistische und Gesangsnummern zu Themenkreisen wie Weihnachten, Karneval oder
Märchen geboten.
Ende der Fünfziger Jahre hielt dann eine Figur Einzug im Friedrichstadtpalast, die für lange Zeit das
Kinderprogramm wesentlich prägen sollte: Clown Ferdinand. Auch durch seine Fernsehauftritte
populär, wurde er eine wichtige Leitfigur für die Kinder der DDR. Kaum ein Jahr verging, ohne dass im
Friedrichstadtpalast eine neue Produktion mit Clown Ferdinand herauskam. Andere wichtige Figuren
auf der Bühne des Palastes waren Meister Nadelöhr und Prinzessin Schmutzifix – zahlreiche Besucher
des Friedrichstadtpalastes verbinden mit diesen Namen unauslöschliche Kindheitserinnerungen. Aus
den ursprünglich losen Kooperationen mit Berliner Ballettschulen und Kinderchören bildete sich im
Laufe der Jahre eine feste Truppe heraus; das Kinderensemble gewann Konturen. Und auch die
Aufführungen wandelten sich. Aus den Varieté-artigen Nummernfolgen wurden Kinderrevuen mit
durchgängiger Rahmenhandlung und immer anspruchsvollerem Niveau. Den ersten Höhepunkt
bildete die Regenbogen-Trilogie, deren drei Teile Mitte der achtziger Jahre im Friedrichstadtpalast zu
sehen waren. Ausgesprochen erfolgreich war die hauseigene Revue-Bearbeitung der
Humperdinckschen Kinderoper Hänsel und Gretel (1994/1995/1998/2000), Die Kinder der Bounty
(2000/2001/2008) und Lieblingsfarbe Bunt (2002/2003/2007).

 

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