Pique Dame | Komische Oper Berlin | Februar 2010

Uraufführung 1890 – Pique Dame

Der deutsche Ingenieur Hermann fühlt sich in Russland als Außenseiter. Er hat zwar durchaus die ihm mögliche Karriere gemacht, aber von seinen Minderwertigkeitsgefühlen kann er sich nicht befreien: immer zu wenig Geld, immer anderen unterlegen. Als er herausfindet, dass Lisa die Verlobte des Fürsten Jeletzki ist, will er den Traum vom gemeinsamen Liebesglück auch gleich aufgeben.

Wie soll sich ein Mädchen aus den höchsten Kreisen einer auf Äußerlichkeiten konzentrierten Gesellschaft denn auch für jemanden interessieren, der ganz offensichtlich nicht zu den »happy few« gehört?
Durch Zufall erfährt Hermann von einem Ausweg:
Von Lisas Vormund, deralten Gräfin, erzählt man sich, sie kenne eine todsichere Kartenkombination fürs Glücksspiel. Und was, wenn nicht Geld, könnte seine Situation grundsätzlich verändern? Der Plan wird für Hermann zur fixen Idee, die sein Leben beherrscht, seine Wahrnehmung verändert und nicht nur für ihn tödlich endet.

Von Liebe, Verzweiflung und Obsessionen handelt Tschaikowskis 1890 uraufgeführte Oper. Mit oberflächlich leichter Musik charakterisiert er die Gesellschaft und stellt sie so in starken Kontrast zur Innerlichkeit der dichten psychologischen Schilderung der Protagonisten.
Auf bedrückende Weise zeichnet Tschaikowski so nicht nur das Schicksal eines Menschen, der das Wesentliche aus dem Blick verliert, sondern auch das Bild einer Gesellschaft, die das Scheitern des einzelnen vor Augen hat und es doch nicht wahrnimmt.

Donnerstag 04.02.2010 19:30 Uhr : Komische Oper Berlin
Sonntag 07.02.2010 19:00 Uhr : Komische Oper Berlin
Sonntag 21.02.2010 16:00 Uhr : Komische Oper Berlin
Sonntag 28.02.2010 19:00 Uhr : Komische Oper Berlin

 

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