Armida | Komische Oper Berlin | Dezember 2009

Uraufführung 1777 – Premiere am 5. April 2009
Dass Liebende in der Oper gegen schwerste äußere Widerstände kämpfen müssen und sich doch die Macht der Gefühle wider alle Vernunft behauptet, ist uns vertraut. Was aber passiert, wenn der Herzens-Widersacher die eigene Angst ist, die Angst vor Kontrollverlust und den eigenen Abgründen?
Die schöne Armida hat, mit höllischen Zauberkräften begabt, das Heer der feindlichen Kreuzritter außer Gefecht gesetzt. Nur der kühnste der christlichen Helden, Rinaldo, hat ihr widerstanden. Zerrissen zwischen Faszination und Wut schwört sie Rache. Als sie Rinaldo endlich in ihrer Gewalt hat, ist Armida aber nicht im Stande ihn zu töten. Aus Scham über diese Schwäche lässt sie Rinaldo von ihren Dämonen »ans Ende der Welt« bringen, ruft ›Den Hass‹ an, der sie von ihrer Liebe befreien soll, und muss schließlich doch vor den ungewohnten Gefühlen kapitulieren. Nach einer kurzen Zeit des gemeinsamen Glücks bewahrheitet sich allerdings der Fluch des ›Hasses‹: Rinaldo, von den Rittern bei seinem Ehrgeiz gepackt, verlässt sie, um sich wieder männlichen Aufgaben zu widmen.
Gluck entwirft mit atemberaubender Dramatik und feinsten musikalischen Stimmungswechseln ein höchst spannendes psychologisches Drama, um Liebe als Gefühl zwischen Selbstaufgabe und Selbstverwirklichung zu diskutieren. Mit seiner fünften Reformoper setzen wir – nach Iphigenie auf Tauris – unsere Beschäftigung mit diesem sehr zu Unrecht vernachlässigten Komponisten fort. »Ich bekenne, dass ich gern meine Karriere mit dieser Oper beenden würde«, schrieb Gluck. Zum Glück hat er es nicht getan.

Mittwoch 02.12.2009 19:30 Uhr : Komische Oper Berlin
Freitag 11.12.2009 19:30 Uhr : Komische Oper Berlin
Samstag 19.12.2009 19:30 Uhr : Komische Oper Berlin
Dienstag 29.12.2009 19:30 Uhr : Komische Oper Berlin

 

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