Tristan und Isolde | Deutsche Oper

Tristan und Isolde – Deutsche Oper Berlin – Termine im November 2009

TRISTAN UND ISOLDE wurde kurz nach Vollendung als das Neue schlechthin gepriesen und gilt heute als einer der Ausgangspunkte der Musik des 20. Jahrhunderts. Bei dieser Oper steht nicht die Handlung im Vordergrund, sondern das Orchester.

Berühmt geworden ist Wagners sogenannter Tristan-Akkord, ein Vierklang, welcher keiner Tonart eindeutig zuzuordnen ist. Wagner hat mit dieser Oper einen Mythos geschaffen. Es scheint, als entspringen Tristan und Isolde der Musik und gehen am Ende der Oper wieder darin unter. Dabei nehmen sie uns mit auf eine Reise des sich Fallenlassens in der Musik auf der Suche nach der Nacht, ganz tief in uns selbst. Für die beiden Liebenden, gleichzusetzen mit den Hauptmotiven, gibt es kein Zurück mehr. Sie gehen über in eine andere Welt, gehen ineinander über, bis sie eins sind, und entführen uns dahin. Der Held der Oper, Tristan, Gefolgsmann und Neffe König Markes von Cornwall, besiegt den irischen Gesandten Morold im Zweikampf. Dabei wird ihm eine tödliche Wunde zugefügt, welche nur Morolds Braut Isolde heilen kann. Unter anderem Namen fährt Tristan nach Irland, um sich von Isolde heilen zu lassen.

Isolde erkennt seine wahre Identität, doch ihr Hass schlägt in Liebe um, und so rettet sie Tristan das Leben und lässt ihn ziehen. Kurz darauf fährt Tristan nach Irland zurück, um für König Marke um Isoldes Hand anzuhalten. Während der Überfahrt nach Cornwall gestehen sich beide ihre Liebe, nachdem Isoldes Dienerin Brangäne statt des gewünschten Todestranks einen Liebestrank gereicht hatte. Aber Tristans Treue zu seinem Herrn lässt ihn seine Liebe verschweigen. Als König Marke auf Jagd geht, sehen beide eine Gelegenheit, sich wiederzusehen. Doch das gemeinsame Glück währt nicht lange. Die beiden werden verraten. Tristan flieht, schwer verwundet durch einen Gefolgsmann Markes, welcher die Tat sühnen wollte, zu seiner Burg Kareol in der Bretagne. Isolde folgt ihm und erreicht Tristan im letzten Moment.

Er stirbt in ihren Armen. Isoldes Dienerin Brangäne hat inzwischen König Marke über den Liebestrank aufgeklärt und nun will er die beiden verzeihend vereinen, da Tristan ihm einer der Treuesten ist, und er der Liebe nicht im Weg stehen möchte. König Marke kommt zu spät. Isolde folgt Tristan in den Tod. Todessehnsucht durchzieht das Trauerspiel von Anfang an. Jedoch sterben die beiden mit der Hoffnung, im Tode endlich vereint zu sein. Sie verlassen diese Welt für eine bessere, eine gemeinsame. TRISTAN UND ISOLDE ist eine Geschichte über die Liebe zweier Menschen mit allen gegensätzlichen Gefühlen, die dazu gehören können. Bei Isolde treffen Hass und Liebe zusammen, Tristan kämpft mit der Treue zu seinem König und der Liebe zu Isolde, König Marke wird betrogen von einem vertrauten Freund, Traum und Realität der Liebenden stehen sich gegenüber. Und genau diese Gegensätze versucht Götz Friedrich in seiner Inszenierung deutlich zu machen. Einfache, klare Bühnenbilder und Lichtwechsel geben den Ton an. Das Schiff, welches die unglücklich Liebenden im ersten Akt nach Cornwall bringen soll, wird durch die Takelage zum Netz, in dem sie sich verfangen. Die Todessehnsucht der beiden wird durch nächtlich-stürmische Stimmung untermalt. Im zweiten Akt, in dem die Liebenden sich an König Markes Hof heimlich verabreden, schlingt sich ein Dornengestrüpp um die Liebenden. Das Licht ist farbig, warm bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Realität, also König Marke und sein Gefolge, durch gleißendes Tageslicht, die Liebenden voneinander trennt. Im dritten Akt signalisieren die zerstörten Mauern und die versickernden Stufen das Ende des diesseitigen Lebens.

Götz Friedrich inszenierte nicht den Mythos, sondern eine Liebesgeschichte. Die Menschlichkeit der Helden steht im Vordergrund.

Sonntag 22.11.2009 16:00 Uhr : Deutsche Oper Berlin
Samstag 28.11.2009 17:00 Uhr : Deutsche Oper Berlin

 

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