I Capuleti e i Montecchi – Romeo und Julia – Deutsche Oper

I Capuleti e i Montecchi – Romeo und Julia – Vincenzo Bellini

Tragedia lirica in zwei Akten  Libretto von Felice Romani nach dem Drama GIULIETTA E ROMEO [1818] von Luigi Scevola  Uraufführung am 11. März 1830 in Venedig  Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 6. September 2009

Die Geschichte des vielleicht berühmtesten Liebespaars der Welt hat seit William Shakespeare, dem wir ihre bekannteste Fassung [veröffentlicht 1595] verdanken, Dichter und Komponisten in ihren Bann gezogen.
Zu den wichtigsten musikalischen Bearbeitungen dieses Stoffes zählt neben Gounods ROMEO ET JULIETTE [1867] die 1830 uraufgeführte Oper I CAPULETI E I MONTECCHI von Vincenzo Bellini.
Bellini musste das Werk für die Karnevalssaison 1830 binnen sechs Wochen komponieren, nachdem ein anderer Komponist abgesprungen war. Trotz der kurzen Zeit, die ihm für die Arbeit blieb, wurde die Uraufführung ein Triumph.
Der Komponist hatte zum Teil auf Material aus seiner früheren Oper ZAIRA, die vom Publikum abgelehnt worden war, zurückgegriffen, eine zur damaligen Zeit gängige Praxis. Mit Genugtuung konnte er nun erleben, wie gerade dieses Werk, das ihm stets am Herzen gelegen hatte, in der neuen Oper aufging und gleichsam rehabilitiert wurde.
Die Oper mit ihrer elegischen Grundstimmung, die sich ganz auf die beiden Hauptfiguren konzentriert, zeigt Vincenzo Bellini auf dem Weg zur Meisterschaft seiner späteren Werke. Anders als sein berühmter Zeitgenosse Rossini, dessen federnde Rhythmen und kunstvolle Koloraturen die Texte der Libretti eher in den Hintergrund treten ließen, lehnte Bellini seine Melodien eng an die sprachliche Diktion an und schuf so einen natürlich wirkenden, sehr lyrischen Gesangsstil, der als der Inbegriff der romantischen italienischen Oper gilt.
Die Bellinische Musik, d. i. der Bellinische Gesang, hat in dieser Zeit selbst im hochgelehrten Deutschland ein solches Aufsehen erregt und einen solchen Enthusiasmus entflammt, daß schon diese Erscheinung an und für sich wohl einer näheren Untersuchung wert wäre.
Daß der Bellinische Gesang in Italien und Frankreich entzückt, ist einfach und natürlich, – denn in Italien und Frankreich hört man mit den Ohren, daher denn auch unsre Phrasen vom »Ohrenkitzel« u. dgl. – [vermutlich im Gegensatz zu dem »Augenjucken«, das uns z. B. die Lektüre so mancher Partitur von neueren deutschen Opern verursacht]; – daß aber selbst der deutsche Musikkenner die Brille von den strapazierten Augen wegnahm und sich einmal so ganz rücksichtslos der Freude eines schönen Gesanges hingab, das läßt uns zugleich tiefer in sein eigentliches Herz blicken, – und da gewahrt man denn eine so tiefe und inbrünstige Sehnsucht nach einem vollen und kräftigen Aufatmen, um sich’s mit einem Male leicht zu machen und all den Schwulst von Vorurteilen und üblen Gelehrtheiten von sich zu werfen, der ihn so lange zwang, ein deutscher Musikkenner zu sein, und statt dessen endlich einmal ein Mensch zu werden, froh, frei und begabt mit all den herrlichen Empfängnisorganen für jedes Schöne, möge es sich zeigen, in welcher Form es wolle.
[Richard Wagner, 1837]
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten | Eine Pause

Premiere
Sonntag 06.09.2009
18:00 Uhr
I Capuleti e i Montecchi –
Romeo und Julia
Deutsche Oper Berlin

Mittwoch 09.09.2009
19:30 Uhr
I Capuleti e i Montecchi –
Romeo und Julia
Deutsche Oper Berlin

zum letzten Mal in dieser Spielzeit
Samstag 12.09.2009
19:30 Uhr I Capuleti e i Montecchi –
Romeo und Julia
Deutsche Oper Berlin

 

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