Foyerkonzert – Musik für Bassetthorn und Kammerensemble
Mitwirkende … Anna Korondi, Sopran; Gerold Gnausch, Bassetthorn; Claudia Börner, Violine I; Dorisz Batka, Violine II; Anna Lötzsch, Viola; Elias Grandy, Violoncello
Programm Johann Georg Friedrich Backofen Quintetto op. 9 János Evangelist Fuss Quartett F-Dur op. 2 Wolfgang Amadeus Mozart »Non più di fiori« Arie der Vitellia aus »La Clemenza di Tito« Joseph Haydn Streichquartett D-Dur op. 76 Nr. 5 Giovanni Paisiello »Nel cor più non mi sento« Arietta der Rachelina aus »La Molinara« Johann Georg Friedrich Backofen Variationen für Bassetthorn, zwei Violinen, Viola und Violoncello
»Komponiert ist schon alles aber geschrieben noch nicht«, schrieb Wolfgang Amadeus Mozart im Herbst 1780 in einem Brief an seinen Vater. Als er den Brief auf die Reise schickte, war das »Jenseitsinstrument«, wie Mozart das von ihm besonders geschätzte Bassetthorn nannte, schon seit zwanzig Jahren im Diesseits angekommen. Mit seinem tiefen, zarten Klang zwischen Klarinette und Horn wurde es mit Vorliebe als Verkünder des Übermenschlichen zwischen Sein und Nichtsein eingesetzt. So läuten die beiden Bassetthörner in Mozarts letzter Oper, Die Zauberflöte, die erhabene Stimmung der Priester-Arie »O Isis und Osiris« ein. In diesem Konzert wird die Arie »Non più di fiori« aus La Clemenza di Tito zu hören sein, in der Vitellia die Hoffnung auf ein gutes Ende zerrinnt (»Blumengirlanden, verwelkt und vereist«). Auch hier tritt das Bassetthorn schaurig-schön in den Vordergrund. Giovanni Paisiellos schöne Müllerin Rachelina hingegen kommt am Höhepunkt ihrer Verzweiflung mit der Glanz-Arie »Nel cor più non mi sento« (»Im Herzen fühl ich die Jugend nicht mehr leuchten«) hingegen ganz ohne Bassetthorn aus. Der von Beethoven für seine Lieder geschätzte ungarische Komponist János Fuss steuert diesem Konzert keine Arie, sondern ein besonders selten zu hörendes Quartett bei.
Größere Bekanntheit unter den Bassetthorn-Pionieren genoss Johann Georg Friedrich Backofen. Er bereicherte die Literatur für Bassetthorn mit zahlreichen virtuosen Werken, unter anderem sogar mit einer eigenen Spielanweisung. So versuchte er mit allen Kräften, dem Mangel an Stücken für sein geliebtes Instrument entgegenzuwirken. Folglich rahmen zwei der wichtigsten Stellvertreter seiner Bemühungen auch dieses Kon¬zert. Vertreter der »galanten« Frühklassik zwischen Barock und Klassik war auch Joseph Haydn mit seinen Jugendwerken. Zu seinen reiferen Kompositionen gehören die dem Graf Erdödy gewidmeten Quartette des Opus 76 (in denen auch die deutsche Nationalhymne ihren Ursprung findet). Mit dem Streichquartett in D-Dur hat Haydn schon nicht mehr für den kleinen Zuhörerkreis, sondern bereits effektvoll für den großen Konzertsaal geschrieben.
Dienstag | 05.01.2010 | 20:00 Uhr | : Komische Oper Berlin |
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