Kammersymphonie Berlin | Konzerthaus Berlin | 18.02.2010

Kammersymphonie Berlin

KRENEK – DER UNBEKANNTE BEKANNTE
Orchesterwerke von Ernst Krenek und seinen Zeit- wie Stilgenossen

Programm:
Alexandre Tansman (1897 – 1986) Partita für Streichorchester
Ernst Krenek (1900 – 1991) Concertino für Kammerorchester op. 27
Ernst Krenek “Leb’ wohl mein Schatz” – Blues aus der Oper “Jonny spielt auf”
Darius Milhaud (1892 – 1974) “La Création du monde” – Ballettmusik op. 81a
Kurt Weill (1900 – 1950) “Kleine Dreigroschenmusik”

Ausführende:
Kammersymphonie Berlin | Jürgen Bruns
Christina Fassbender Flöte | Ulrike Petersen Violine | Tatjana Blome Klavier

Karten:
12 und 15 Euro im Vorverkauf des Konzerthauses oder an der Abendkasse.
Telefon: (030) 20309-2101 oder im Internet http://www.konzerthaus.de

Donnerstag 18. Februar 2010 | 20.00 Uhr
Konzerthaus am Gendarmenmarkt | Kleiner Saal

 

1 Comment

  1. Uta-Maria Temme says:

    KRENEK – DER UNBEKANNTE BEKANNTE
    Orchesterwerke von Ernst Krenek und seinen Zeit- wie Stilgenossen

    Donnerstag 18. Februar 2010 | 20.00 Uhr
    Konzerthaus am Gendarmenmarkt | Kleiner Saal

    Programm:
    Alexandre Tansman (1897 – 1986) Partita für Streichorchester
    Ernst Krenek (1900 – 1991) Concertino für Kammerorchester op. 27
    Ernst Krenek “Leb’ wohl mein Schatz” – Blues aus der Oper “Jonny spielt auf”
    Darius Milhaud (1892 – 1974) “La Création du monde” – Ballettmusik op. 81a
    Kurt Weill (1900 – 1950) “Kleine Dreigroschenmusik”

    Ausführende:
    Kammersymphonie Berlin | Jürgen Bruns
    Christina Fassbender Flöte | Ulrike Petersen Violine | Tatjana Blome Klavier

    Karten:
    12 und 15 Euro im Vorverkauf des Konzerthauses oder an der Abendkasse.
    Telefon: (030) 20309-2101 oder im Internet http://www.konzerthaus.de

    Zum Programm:
    Ernst Krenek (1900–1991) gilt als ein Klassiker des 20. Jahrhunderts. Die Kammersymphonie Berlin unter Jürgen Bruns stellt Ernst Krenek in Zusammen-hang mit seinen Zeit- und Stilgenossen. Im Laufe seines Schaffens hatte sich Krenek in verschiedenen Stilen ausgedrückt. Das Konzert stellt zwei der prägen-den Stile aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor: Neoklassizistische Kompositionen und Werke im Jazzstil. Die Nähe zur damaligen Unterhaltungs-musik war durchaus gewollt und hat bis heute nichts von ihrer Wirkung eingebüßt.

    Als die „Zwischenzeit-Generation“ hat einmal der Krenek-Schüler Lothar Knessl die zwischen 1890 und dem Ersten Weltkrieg geborenen Komponisten bezeichnet. Zu dieser Generation zählten der 1897 in Łódź geborene Alexandre Tansman, Ernst Krenek und Kurt Weill, beide Jahrgang 1900, ebenso wie der Franzose Darius Milhaud, geboren 1892. Alle vier Komponisten mussten vor den Nazis ins Exil flüchten und begannen in den USA ein neues Leben. Obwohl dies auch mit Anerkennung und Erfolgen verbunden war (der heute fast unbekannte Tansman belegte Ende der 1940er Jahre auf der Liste der meistgespielten Komponisten in Amerika Platz 5!), blieb wie bei vielen Emigranten ein Gefühl der Entwurzelung. Tansman und Milhaud kehrten schließlich zurück nach Europa. Weill und Krenek dagegen blieben bis zu ihrem Tode in den USA

    Wie so viele Menschen zu dieser Zeit waren auch Tansman, Krenek, Weill und Milhaud von der neuartigen, energetischen Tanzmusik des Tango, Foxtrott und Charleston aber auch von Jazz und Blues fasziniert und die kompositorische Auseinandersetzung damit bescherte ihnen zudem ihre größten Erfolge.

    1924, im Jahr der Komposition seines Concertinos, war Ernst Krenek nach Paris gereist, wo er sich mit dem Neoklassizismus ebenso vertraut machte wie mit den Werken vieler französischer Kollegen. Kurz zuvor hatte hier Darius Milhaud das Ballett »Die Schöpfung der Welt« auf die Bühne gebracht – im Sujet an afrikanische Volksmythen angelehnt, in der Musik mit »uneingeschränktem Gebrauch des Jazzstils«. Alexandre Tansman war bereits 1919 nach Paris gegangen, wo er als Mitglied der „Ecole de Paris“ von Milhaud und Jazzstilen beeinflußt, kompositorische Erfolge hatte. Für Kurt Weill bot der Jazz eine neue Heimat. Die 1929 verfasste „Kleine Dreigroschenmusik für Blasorchester“ mit den Hits aus der Oper orchestrierte er 1938 noch einmal für volles Orchester.

    Die Ausführenden:
    Die Kammersymphonie Berlin wurde 1990 von Mitgliedern des Berliner Sinfonie-Orchesters (heute: Konzerthausorchester), der Staatskapelle Berlin und Musikern der Orchester der Komischen und der Deutschen Oper gegründet und gab im Januar 1991 ihr erstes Konzert. Unter seinem Künstlerischen Leiter Jürgen Bruns machte sich das Ensemble neben dem klassischen Repertoire hochrangige, aber wenig gespielte Orchestermusik zum Anliegen. Im Mittelpunkt stehen Werke der Klassischen Moderne und die verfemte Musik des frühen 20. Jahrhunderts.

    Die Kammersymphonie Berlin hat mit namhaften Komponisten wie Alfred Schnittke und Jean Françaix zusammengearbeitet und brachte u.a. Werke von Schreker, Glasunow und Milhaud zur deutschen Erstaufführung. Uraufführungen zeitgenössischer Musik (u.a. von Detlef Glanert) gehören ebenso zum Programm wie die musikalische Gestaltung von Theaterproduktionen (u.a. von Peter Zadek) und Konzertabende mit Tanz (mit Gregor Seyffert) und Literatur.

    Die Kammersymphonie Berlin ist regelmäßiger Gast im Konzerthaus Berlin und in der Berliner Philharmonie sowie bei europäischen Musikfestspielen wie Ravello (Italien), Dresden, dem Kurt-Weill-Fest Dessau mit Musical- und Opernproduk-tionen und dem Festival International de Musique de Sion-Valais (Schweiz).

    Mit Ersteinspielungen von Franz Schreker und Ernst Toch legte die Kammer-symphonie Berlin 1998 ihr CD-Debüt vor. 2002 folgten Kurt Weill und Ersteinspie-lungen von Berthold Goldschmidt und Roberto Gerhard. 2003 erschien ein Dokumentation von Komponistinnen der Beethovenzeit, 2004 eine CD mit dem Bariton Rein Alexander (Sony Norway, in Norwegen mit Platin geehrt) und ein Mitschnitt vom Berliner Festival „Polen im Herzen“ (2004). 2006 veröffentlichte die Kammersymphonie Berlin Werke von Gerhard Frommel (Deutsche Grammophon), 2007 Märchenmusiken mit Corinna Harfouch als Sprecherin (Capriccio) und 2008 Werke von Kurt Hessenberg und Lars-Erik Larsson (Deutsche Grammophon). Im letzten Jahr erschien ein Mitschnitt einer Auf-führung, die 1996 im Konzerthaus das Publikum begeisterte: Richard Strauss’
    Der Bürger als Edelmann, vorgetragen im Wechsel mit Molières Drama von den Schauspielern Eberhard Esche und Dieter Mann.

    Die Kammersymphonie Berlin erhielt mehrfach Förderpreise der Ernst von Siemens Musikstiftung und 2002 gemeinsam mit dem Künstlerischen Leiter Jürgens Bruns den Förderpreis Musik der Musikakademie Rheinsberg und des Landes Brandenburg.

    Jürgen Bruns ist Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Kammersymphonie Berlin und Chefdirigent des KOS Ljubljana. Er studierte an der Berliner Hoch-schule für Musik „Hanns Eisler“ im Hauptfach Violine; noch während seiner Studienzeit wurde er 1988 Mitglied des Berliner Sinfonie-Orchesters (heute Konzerthausorchester Berlin). Zeitgleich begann Jürgen Bruns sein Dirigier-studium bei Professor Rolf Reuter in Berlin, Gilbert Varga in Florenz und Charles Bruck in Paris sowie 1991/92 an der „Pierre-Monteux-School“ in Maine (USA).

    Bis 1996 besuchte er internationale Dirigierkurse und Wettbewerbe und gewann dort mehrere Preise. Seither hat Jürgen Bruns eine rege Gastspieltätigkeit bei verschiedenen europäischen Orchestern und Opernbühnen sowie auf Festivals in Deutschland und Europa entwickelt. Als musikalischer Leiter kooperiert Jürgen Bruns häufig mit renommierten Theaterregisseuren, so jahrelang mit Peter Zadek.

    Jürgen Bruns hat eine Reihe von Aufnahmen für CD (u.a. für EDA, Signum, Quadriga, Lynor, Capriccio, Hännsler Classics, Sony, Deutsche Grammophon), Rundfunk und Film eingespielt, darunter zahlreiche Ersteinspielungen. Seit 2006 ist er Künstlerischer Leiter der Reihe „Club 100“ bei der Deutschen Grammophon.

    Von Jürgen Bruns gestaltete Projekte und Konzertprogramme durchbrechen oft die eingespielten Normen des Theater- und Konzertbetriebes, treten in Dialog mit anderen Künsten und erschließen dadurch häufig neue Publikumsschichten.
    Er ist Träger des „Förderpreis Musik“ der Musikakademie Rheinsberg und des Landes Brandenburg und erhielt viermal den Siemens-Förderpreis.

    Christina Fassbender studierte an der Musikhochschule Stuttgart bei Claude Gérard, am Mozarteum Salzburg und belegte Meisterkurse bei Renate Greiss, Paul Meisen und Aurèle Nicolet. Sie war Preisträgerin beim internationalen Instrumentalwettbewerb in Markneukirchen 1997 sowie beim Deutschen Musikwettbewerbs in Berlin 2001. 1995 war sie Mitglied im Schleswig-Holstein Musikfestivalorchester und 1997 im Orchester des Bayerischen Rundfunks.
    Seit 1999 ist sie die 1. Soloflötistin im Orchester der Komischen Oper Berlin.

    Als Solistin und als Kammermusikerin bestreitet sie regelmäßig Auftritte in Deutschland und auf dem amerikanischen Kontinent. Sie hat bei zahlreichen Rundfunk- und CD-Aufnahmen mitgewirkt.
    Christina Fassbender ist Mitglied der Kammersymphonie Berlin und im Trio Wiek. Sie musiziert regelmäßig mit dem Klenke Quartett Weimar und dem Ma’alot Quintett.

    Ulrike Petersen wurde in Güstrow/Mecklenburg geboren und erhielt ihren ersten Violinunterricht an der Musikschule Schwerin. Weitere Ausbildung an der Spezialschule für Musik in Weimar und an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin (Peter Tietze und Wolf-Dieter Batzdorf). Von 1979 bis 1991 Primaria des Petersen Quartetts (weltweite Konzerttätigkeit, Preise bei Wettbewerben in Prag, Evian, Florenz, München, „Quartet in Residence“ beim Rundfunk der DDR).
    Von 1985 bis 1988 Mitglied der 1. Violinen im Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Seit 1994 ist Ulrike Petersen stellv. Konzertmeisterin des Berliner Sinfonie-Orchesters (heute: Konzerthausorchester). Daneben gehört sie den Charlottenburger Bachsolisten und der Kammersymphonie Berlin (alternierende Konzertmeisterin) an. Seit 2008 ist sie wieder Mitglied des Petersen Quartetts.

    Tatjana Blome gewann als Zwölfjährige den 1. Preis beim Steinway-Wettbewerb und gab ein Jahr später ihren ersten Klavierabend. 1995 debütierte die gebürtige Dormunderin mit dem 1. Klavierkonzert von Johannes Brahms in der Berliner Philharmonie. Tatjana Blome hat in Detmold bei Renate Kretschmar-Fischer, in Berlin bei Heidrun Holtmann und Aribert Reimann sowie in München in der Meisterklasse von Gerhard Oppitz studiert.

    Tatjana Blome tritt europaweit als Solistin auf, so spielte Sie u.a. in Österreich, Frankreich, Slowenien, Portugal und Russland Klavierrecitals und als Solistin mit verschiedenen Orchestern. In Deutschland spielt Sie in den großen Konzertsälen und konzertiert als Solistin regelmäßig mit solchen Orchestern wie den Dortmunder Philharmonikern, den Göttinger Sinfonikern, dem Philharmonischen Orchester Trier, der Jenaer Philharmonie, der Südwestfälischen Philharmonie, den Bergischen Symphonikern, der Kammersymphonie Berlin und anderen.

    Tatjana Blome ist regelmäßige Liedbegleiterin des Baritons Dietrich Henschel und Duopartnerin im Duo Blome-Lunte (Saxophon und Klavier). Sie arbeitete u.a. mit Gerd Albrecht, Jürgen Bruns, Ib Hausmann, Claudia Barainsky und George Tabori zusammen.

    Tatjana Blome hat eine Reihe von Aufnahmen für CD (Deutsche Grammophon, EDA und Naxos u.a.) und Rundfunk (Deutschlandradio Kultur, MDR, Bayerischer Rundfunk, Sender Freies Berlin, Radiotelevizija Slovenija) eingespielt. 2007 erschien ihre erste Solo-CD mit dem Klavierkonzert und der sechsten Sonate von Gerhard Frommel bei der Deutschen Grammophon. 2008 produzierte sie mit dem Rundfunkorchester Ljubljana das Klavierkonzert von Marco Mihevc. In Kürze erscheint ihre zweite Solo-CD bei Naxos.

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