Harald Schmitt – Sekunden, die Geschichte wurden – Ausstellung im Martin-Gropius-Bau

Fotografien vom Ende des Staatssozialismus

Der Martin-Gropius-Bau präsentiert beeindruckende Aufnahmen des Fotoreporters Harald Schmitt, seit 1977 als Fotojournalist für den stern tätig.
Von 1977 bis 1983 lebte er als akkreditierter Fotograf in Ost-Berlin.
Rund 120 Fotografien dokumentieren politische und gesellschaftliche Ereignisse jener Umbruchszeit in Osteuropa und inChina.
Vorwiegendentstanden die Aufnahmen in der ehemaligen DDR und in der ehemaligen Sowjetunion und der ehemaligen ČSSR, Polen, Lettland,
Litauen und China.
Harald Schmitt wurde sechs Mal mit dem prestigeträchtigen World Press Photo Award ausgezeichnet.
Kuratiert wird die Ausstellung von Gisela Kayser.
Fotografien vom Ende des Staatssozialismus
Bis in die achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts glichen die Länder Osteuropas einem großen monolithischen Block. Sie alle waren der Vorherrschaft der Sowjetunion unterworfen, zwangsvereint in einem Militärbündnis, regiert von ähnlichen politischen Kasten, beherrscht von einer Weltanschauung und drangsaliert von der Zensur. Dann aber kam es in diesem gewaltigen Imperium immer öfter und an immer mehr Schauplätzen zu Aufruhr und schließlich zur Erosion des gesamten Ostblocks. Fotos von diesen Ereignissen waren im Westen gefragt, aber schwer zu bekommen. Die eindrucksvollsten druckte der stern. Oft stammten sie von Harald Schmitt. Kaum ein Fotoreporter war in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts so nah dran am Geschehen: ob bei den großen Inszenierungen der Macht oder den kleinen Momenten des Widerstands. In Schmitts Aufnahmen der Menschen im Staatssozialismus und der Orte des Umbruchs sind die großen Veränderungen der Zeit spürbar.
Immer wieder hielt er jene Sekunden fest, die dann Geschichte wurden.
stern-Redakteur Peter Sandmeyer beschreibt in seinen die Ausstellung begleitenden Texten die historischen Zusammenhänge So schildert er wie Harald Schmitt 1986 ein langes Gespräch mit seinem Schwager, einem Arzt in Stralsund, führte und sich darin zu der Prognose verstieg, die Berliner Mauer würde in zehn Jahren fallen. Der Schwager widersprach lebhaft.
„Allerspätestens in fünf Jahren!“ Beide schlossen darauf eine Wette ab. Schmitt hat sie verloren.
20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer erinnern die Fotografien von Harald Schmitt in beeindruckender Weise an jene Menschen, die dies möglich machten. Peter Sandmeyer bemerkt:
„Es waren die Menschen, die wieder zum Subjekt der Geschichte wurden.“
„Auf alles waren wir vorbereitet“, sagte Horst Sindermann, damals Volkskammerpräsident der
DDR, „bloß nicht auf Kerzen“.

Öffnungszeiten:
Mittwoch – Montag
10:00 Uhr – 20:00 Uhr geöffnet
Dienstag geschlossen

Harald Schmitt
Sekunden, die Geschichte wurden
Fotografien vom Ende des Staatssozialismus
03. 10. 2009 – 13. 12. 2009
Martin-Gropius-Bau

Niederkirchner Straße 7
10963 Berlin

Öffnungszeiten:
Mittwoch – Montag
10:00 Uhr – 20:00 Uhr geöffnet
Dienstag geschlossen

 

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