“Amor als Sieger” und der “Ungläubige Thomas” und bedeutende Leihgaben sind in Ausstellung in der Gemäldegalerie, Kulturforum Potsdamer Platz zu sehen.
Zwei Gemälde Caravaggios gibt es in den deutschen Sammlungen: Den Amor als Sieger in der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin und den Ungläubigen Thomas in der Bildergalerie von Schloß Sanssouci, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.
Beide Bilder entstanden für den Marchese Vincenzo Giustiniani, sie kamen im Jahr 1815 mit dem Ankauf der Sammlung Giustiniani nach Berlin.
Der Ungläubige Thomas wird bis zum Saisonbeginn der Potsdamer Bildergalerie (Mai 2011) in der Gemäldegalerie Berlin zu sehen sein.
Am 18. Juli 1610 starb Michelangelo Merisi da Caravaggio krank und einsam am Strand von Porto Ercole.
Der 400. Todestag Caravaggios in diesem Jahr ist Anlaß, über einige Monate die beiden Bilder gemeinsam in der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin, zu präsentieren.
Caravaggio, wie der Künstler (nach seinem Geburtsort) verknappend genannt wird, revolutionierte in der Morgendämmerung des Barock unter radikalem Rückgriff auf die Natur die Malerei. Er war nicht nur Meister einer neuen Art des Helldunkels, sondern auch ein überaus geschickter Regisseur dramatischer Bildinhalte.
Seine Bilder wurden bereits von seinen Zeitgenossen als sensationell empfunden, von einigen auch als skandalös: zu offenkundig widersetzte er sich der Forderung, die Natur durch Kunst zu veredeln.
Den bereits früh einsetzenden herben Kritiken zum Trotz und im Widerspruch zur populären Vorstellung des ungestüm drauflosmalenden Künstlers, bei Bedarf auch -hauenden bad boy, dürfen wir uns Caravaggio als einen intensiv über seine Arbeit reflektierenden Künstler vorstellen. Den ihm eigenen stilus humilis, den niedrigen Stil der Bescheidenheit, verwendete er konsequent für eine absolut neuartige Verbildlichung von Wundern der Heilsgeschichte.
In vielen seiner Bilder finden sich gezielt eingesetzte Zitate, Anspielungen auf Werke anderer Meister: Michelangelo Buonarotti, Holbein, Dürer – Zeichen des Wettkampfs mit großen Künstlern ebenso wie oft genug in Umdeutung der berühmten Vorbilder.
Gleichfalls im absoluten Gegensatz zur früh einsetzenden Kritik steht die Prägekraft, die Caravaggios Bilderfindungen auf andere Künstler ausübte:
nicht nur auf die Nachfolger im engeren Sinn, die Caravaggisten, ,sondern auch auf einen ästhetisch so eigenständigen und erfindungsreichen Maler wie Peter Paul Rubens.
Die Ausstellung in der Gemäldegalerie, Kulturforum Potsdamer Platz, stellt eine Zusammenschau mit bedeutenden Leihgaben für diese Ausstellung dar.
So zum Beispiel Caravaggios Darstellung des Johannesknaben aus der Pinacoteca Capitolina in Rom. Weitere Werken aus dem Bestand der
Gemäldegalerie, in denen die ungeheure Prägekraft der revolutionären Kunst Caravaggios auf andere Maler sichtbar wird, sind Bilder der Utrechter
Caravaggisten, Gemälde von Caravaggios italienischen Zeitgenossen, Werke von Peter Paul Rubens und Rembrandt.
Eintrittspreise Kulturforum Potsdamer Platz
Bereichskarte 8,- EUR, ermäßigt 4,- EUR Kulturforum Potsdamer Platz /Köpenick.
Kombikarte 12,- EUR ermäßigt 6,- EUR: Bereich Kulturforum und Sonderausstellungen “Welt aus Schrift” in der Kunstbibliothek und “Schrift als Bild”
im Kupferstichkabinett.
Öffnungszeiten:
Di + Mi 10:00 Uhr – 18:00 Uhr,
Do 10:00 Uhr – 22:00 Uhr,
Fr – So 10:00 Uhr -18:00 Uhr,
Montag geschlossen.
Ausstellung
Hommage an Caravaggio: 1610 – 2010
12. November 2010 bis 6. März 2011.
Kulturforum Potsdamer Platz
Gemäldegalerie
Eingang: Matthäikirchplatz,
10785 Berlin-Tiergarten
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