Konzerthausorchester Berlin – Konzerthaus Berlin – Großer Saal

Konzerthausorchester Berlin – Bruckner, Strawinsky

Philharmonischer Chor Berlin – Chor,
Lothar Zagrosek – Dirigent
Konzerthausorchester Berlin – Orchester,
Anton Bruckner – Sinfonie Nr. 9 d-Moll,
Igor Strawinsky – Psalmensinfonie” für Chor und Orchester”
Das Finale seiner d-Moll-Sinfonie konnte Bruckner bis zu seinem Tode 1896 nicht mehr fertigstellen. Bereits im Sommer 1887, kurz nach Abschluss der ersten Fassung seiner 8. Sinfonie, begann er mit den Skizzen. Umarbeitungen seiner alten Werke und Kompositionsaufträge banden jedoch seine Kräfte, auch verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends. Die Entstehung der Neunten verlief schleppend. Aus Bruckners Feder stammen nur die ersten drei Sätze, vom Finale sind lediglich Fragmente erhalten, die von späteren Generationen bearbeitet wurden.
Das Konzerthausorchester unter Lothar Zagrosek spielt die ca. 60-minütige, unvollendete Fassung. Bekannt ist, dass Bruckner selbst erwogen hatte, sein Te Deum als Finale anzufügen. Ein schwieriges Unterfangen: Das Te Deum stünde mit seiner Tonart C-Dur in scharfem Gegensatz zur Gesamttonart der Sinfonie (wie bei Beethovens Neunter in d-Moll). Der Übergang eines Teils in den anderen würde einen stilistischen wie tonalen Bruch darstellen – trotz der ohnehin schroffen Harmonik und Instrumentation des Werks. Diese weist bereits den Weg in die (A-)Tonalität des 20. Jahrhunderts – und erinnert an den frühen Strawinsky. Im Gegensatz zu Bruckners allseits bekannter und ungebrochener Frömmigkeit, ist Strawinskys 1930 uraufgeführte Psalmensinfonie”, die das Konzerthausorchester zusammen mit dem Philharmonischen Chor Berlin spielt, trotz seiner augenscheinlich fokussierten religiösen Thematik mit einem kompositorischen Diskurs und einem persönlichen (Wieder-)Entdecken verbunden. Zum einen hatte die Auftragskomposition die Absicht, einen ungewöhnlich großen Apparat zu bedienen, zum anderen fand Strawinsky nach Jahren der Entfremdung zum russisch-orthodoxen Glauben zurück. “Die Leute können sich nicht erklären, was mich getrieben hatte, die Sinfonie aus einer Gesinnung heraus zu komponieren, die ihnen völlig fremd war”, so Strawinsky in seiner “Chronique de ma vie”. Sein Kollege Francis Poulenc zeigte sich nach der Uraufführung jedoch begeistert: “Strawinsky hat uns niemals enttäuscht, aber ebenso selten hat er uns eine solche ungewöhnlich schöne Überraschung bereitet … Die gänzliche Abwesenheit von Großsprecherei ist in diesem Meisterwerk meinem Geschmack besonders nahe. Es ist ein Werk des Friedens.
” In der “Psalmensinfonie” kann der Chor seine ganze voluminöse Pracht entfalten, aber auch feinste Nuancen zur Geltung bringen.
Bereits im Dezember 2007 feierte der Philharmonische Chor Berlin seinen 125. Geburtstag. Während der langen Geschichte hat sich der Klangkörper zu einem der renommiertesten Vokalensembles Deutschlands, mit einem vielseitigen Repertoire, entwickelt. Dazu Andreas Göbel (rbb Kulturradio): “Der Philharmonische Chor Berlin kann sich mit Recht zu den besten Laienchören der Stadt rechnen man merkt deutlich, dass dort nicht jeder mitsingen darf. Das hat auch seine Berechtigung schließlich hat man durch die 125-jährige Geschichte einen guten Ruf zu verteidigen.”

Termine im September:
Freitag 04.09.2009
20:00 Uhr
Konzerthausorchester Berlin
Konzerthaus Berlin – Großer Saal

Samstag 05.09.2009
20:00 Uhr
Konzerthausorchester Berlin
Konzerthaus Berlin – Großer Saal

 

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