Deutsches Historisches Museum
Geschichte hat Konjunktur – diese Erfahrung macht das Deutsche Historische Museum seit seiner Gründung mit zahlreichen Wechselausstellungen und verstärkt seit der Eröffnung seiner Ständigen Ausstellung im Jahr 2006.
Unter dem Titel „Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen“ wird die wechselvolle und spannungsreiche 2.000jährige deutsche Geschichte im europäischen Zusammenhang vermittelt und im barocken Berliner Zeughaus präsentiert.
Über 8.000 ausgewählte Exponate mit einmaligem historischen Zeugniswert aus den Sammlungen des Deutschen Historischen Museums zeigen auf 8.000 Quadratmetern ein lebendiges und anschauliches Bild der Vergangenheit. Gezeichnet wird die deutsche Geschichte im internationalen Kontext, welche die vielfältigen Vorgänge des Austausches und der politischen wie auch kulturgeschichtlichen Vernetzung mit den Nachbarstaaten berücksichtigt.
Ergänzt wird die Ständige Ausstellung durch wechselnde Sonderausstellungen in dem modernen Ausstellungsgebäude des chinesisch-amerikanischen Architekten I.M. Pei.
Der großzügige Neubau mit einem Eingangsbereich aus Glas und Stahl und einer auffälligen Treppenspindel wurde 2003 eröffnet und ist auch über den Innenhof des Zeughauses zu erreichen. Auf vier Ebenen werden prägende Ereignisse und Facetten deutscher Geschichte präsentiert.
Mit unterschiedlichen Themen und einem speziell auf seine heterogenen Alters- und Besuchergruppen zugeschnittenen Angeboten präsentiert sich das Deutsche Historische Museum als offenes und den Dialog führendes Ausstellungshaus.
Dazu zählen vertiefende Multimedia-Stationen in den Ausstellungsbereichen, museumspädagogische Führungen und Audio-Führungen sowie wissenschaftliche Begleitprogramme mit Symposien und Vortragsreihen bis hin zu Workshops für Kinder und Jugendliche.
Gründung
Das Deutsche Historische Museum wurde auf Initiative des damaligen Bundeskanzlers, Helmut Kohl, am 28. Oktober 1987 anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Berlin gegründet.
1988 gewann der italienische Architekt Aldo Rossi den für den Standort im Spreebogen in der Nähe des Reichstages ausgeschriebenen Wettbewerb, dessen Bau aufgrund der historischen Ereignisse, der friedlichen Revolution in Deutschland, nicht zustande kam: Mit dem Tag der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 übertrug die Bundesregierung dem jungen Museum die Sammlungen und das Grundstück des ehemaligen Museums für Deutsche Geschichte zur Nutzung, das DDR-Geschichtsmuseum war im September 1990 von der letzten DDR-Regierung geschlossen worden.
Bedingt durch die historischen Ereignisse wurde das Zeughaus von 1695, das älteste Gebäude „Unter den Linden“, zum Sitz des Deutschen Historischen Museums mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Ost und West. Aufgrund der Sanierung des Zeughauses zwischen 1999 und 2003 zeigte das Deutsche Historische Museum Sonderausstellungen im Kronprinzenpalais sowie größere Ausstellungsprojekte ab 1990 im Martin-Gropius-Bau. Mehrere Ausstellungen waren auch an anderen Orten im In- und Ausland zu sehen, einige ausschließlich dort.
Zwischen 1994 und 1998 wurde die Fassade des Zeughauses nach historischen Grundlagen saniert, anschließend bis zum Jahr 2003 auch das Innere des Zeughauses.
Die komplette Sanierung führte das Architekturbüro Winfried Brenne durch. So konnten die technischen Museumsstandards des 21. Jahrhunderts erreicht und 8.000 Quadratmeter für die Ständige Ausstellung bereitgestellt werden.
Das architektonische Kleinod des Zeughauses, der Innenhof mit den Masken von Andreas Schlüter, erhielt im Zuge des zwischen 1998 und 2003 errichteten Neubaus der Ausstellungshalle des Architekten Ioeh Ming Pei wieder eine gläserne Überdachung, wie schon in der Zeit zwischen 1878 und 1945, wenn auch in anderer Form.
Das neue Wechselausstellungsgebäude, das sich auf 2.700 Quadratmetern und über vier Etagen erstreckt, schlägt in Sichtweite der Schinkel-Bauten, des Alten Museums und der Neuen Wache, eine Brücke zwischen dem klassizistischen Berlin und der Klassischen Moderne.
Sammlungen
Weit mehr als 800.000 Objekte wurden im Laufe der 300jährigen Sammlungsgeschichte im Zeughaus, des Preußischen Armeemuseums, des Museums für Deutsche Geschichte (DDR) und des Deutschen Historischen Museums zusammengetragen.
Bereits im frühen 18. Jahrhundert begann die Sammlungstätigkeit im Berliner Zeughaus und resultierte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in der bedeutendsten heeresgeschichtlichen Sammlung in Deutschland. 1952 gründete die DDR das Museum für Deutsche Geschichte im Zeughaus und erhielt nach dessen Wiederaufbau das Zeughaus als Ausstellungsgebäude.
Es legte u. a. eine umfangreiche Sammlung zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung an, die neben der Sammlung Militaria eine Plakatsammlung zum 20. Jahrhundert von internationaler Bedeutung besitzt. Aus der Sammlungstätigkeit des DHM nach 1987 kamen hochrangige Werke zur deutschen und europäischen Geschichte hinzu.
Adresse
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 – 20 30 4 – 444
www.dhm.de
Öffnungszeiten
täglich von 10 – 18 Uhr
Eintritt
Für beide Häuser und alle Ausstellungen 5 Euro, bis 18 Jahre Eintritt frei. Die Jahreskarte inklusive einer Begleitperson kostet 30 Euro.
barrierefrei
Architektur-Führungen durch die Ausstellungshalle von I. M. Pei
Anmeldung für Gruppen
Tel.: +49 (0)30 – 69815040
Fax : +49 (0)30 – 6912689
E-Mail: peibau@berlininfo.net
Verkehrsverbindungen
S-Bahn-Stationen: Hackescher Markt und Friedrichstraße
U-Bahn-Stationen: Französische Straße, Friedrichstraße und Hausvogteiplatz
Bus 100 und 200: Staatsoper oder Lustgarten
Parken
Tiefgarage unter dem Bebelplatz, Einfahrt Behrenstraße
Parkhaus Dorotheenstraße
City Quartier Dom Aquarée, Einfahrt Spandauer Straße