Gastspiel Peter’s Friends – Pension Schöller – von Carl Laufs
Ein Mann aus der Provinz kommt in die große Stadt Berlin. Er will etwas erleben, um damit zu Hause am Stammtisch angeben zu können. Er möchte zu gerne einmal an einer Soirée, einer Party, in einem Irrenhaus teilnehmen, einmal so richtig Irre, Verrückte kennen lernen. (Wieso diese Idee von ihm Besitz ergriff, weiß man nicht.)
Natürlich dürfen sie nicht zu gefährlich sein; einer, der sich für Napoleon hält, würde schon reichen. Der Neffe des Mannes soll die Gelegenheit schaffen. Dieser, ein Kaufmann und nicht im Entferntesten vom psychiatrischen Fach, weiß zuerst keinen Rat, entwickelt aber dann mit Hilfe seines Freundes den Gedanken, den Onkel in die Privatpension des ehrbaren Herrn Schöller in der Invalidenstraße zu führen.
Der Onkel erscheint, hält natürlich alle Pensionsgäste für Verrückte und amüsiert sich “wie Bolle” …
“Pension Schöller” ist ein Klassiker der Berliner Lokalposse. Die Handlung ist gut konstruiert, einige Personen sind über das Stück hinaus bekannt geworden, an ihrer Spitze der verhinderte Schauspieler Eugen, der kein “L” sprechen kann. Alle sind zwar eindimensional, aber komisch. Darüber hinaus bilden das Spiel mit Realität und Vorstellung, das Changieren zwischen Schein und Sein, der Anspruch, mit dem der Mensch sich die Welt zurechtmacht, und das alte Verbot “Du sollst dir kein Bild machen” den ernsten Hintergrund dieser Posse.
Regie: Peter-Wolfgang Klammer
Peter’s Friends – Pension Schöller
25.3.2010
26.3.2010
27.3.2010
jeweils 20:00 Uhr
theaterforum kreuzberg
Eisenbahnstr. 21
10997 Berlin
Eintritt:9,50 €, erm. 7 €
Reservierungen:
Tel: 700 71 710 und www.tfk-berlin.de
1 Comment
Ich habe diese Aufführung sehr genossen: Als am Ende Klapproth in Unterhose da steht und er erkennen muss, dass er sich einen Bären hat aufbinden lassen, konnte ich mir das Schmunzeln einfach nicht mehr verkneifen.