Uraufführung 1930 – Premiere am 24. September 2006
Wenn man von der Polizei verfolgt wird, muss man viel Geld haben, um die Ordnungsmacht des Staates zu bestechen. Wenn man keins hat, muss man welches machen. Drei Gangster handeln nach dieser Erkenntnis und errichten mitten im Nirgendwo die Paradiesstadt Mahagonny, wo die Menschen ihr Glück finden und ihr Geld ausgeben sollen.
Aber das Unternehmen würde scheitern, wenn nicht Jim Mahoney, ein einfacher Holzfäller aus Alaska, das Gesetz der menschlichen Glückseligkeit finden würde: Der Mensch muss alles dürfen dürfen sich bis zum Platzen vollfressen, exzessiv Sex haben, sich im Boxkampf als echter Mann erweisen, sich bis zum Umfallen besaufen. Mahagonny boomt, die Gangster werden reich, aber Jim hat ein viel wichtigeres Gesetz übersehen: Man darf nun zwar alles, aber man muss es bezahlen können. Er kann es nicht und wird wegen Geldmangels hingerichtet.
»Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« gilt als politische Parabel, opernästhetischer Diskurs, Analyse der Funktionsmechanismen menschlicher Zivilisation, gnadenlose Bestandsaufnahme des Zustands menschlicher Beziehungen unter der Herrschaft des Marktes. Das Werk ist all dies, und doch viel mehr: eine der erfolgreichsten Opern des zwanzigsten Jahrhunderts und ein grandioser Theaterspaß von verblüffender Kraft und Aktualität.
Die Inszenierung von Andreas Homoki nimmt die Techniken des Brecht-Theaters auf und adaptiert sie auf originelle und verblüffende Weise für unsere Zeit. Die von Publikum und Presse umjubelte Aufführung kehrt die Schärfe der Satire nicht unter den Tisch, und präsentiert das Stück doch als das, was es ist: große Oper mit großen Gefühlen und grandioser Musik.
Samstag | 16.01.2010 | 19:30 Uhr | : Komische Oper Berlin |
Freitag | 22.01.2010 | 19:30 Uhr | : Komische Oper Berlin |
Freitag | 29.01.2010 | 19:30 Uhr | : Komische Oper Berlin |
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