Der vermögende Baron Eduard und seine Frau Charlotte wollen auf ihrem Gut ihre Vision von Harmonie und Symmetrie des Zusammenlebens Wirklichkeit werden lassen. Charlotte sieht diesen Versuch in Gefahr, als Eduard seinen Freund, einen Hauptmann, auf das Schloss einlädt. Sie bittet daraufhin ihre Nichte Ottilie ebenfalls zu kommen.
Schon bald fühlt sich Eduard zu Ottilie und Charlotte zum Hauptmann hingezogen. In einer gemeinsamen Liebesnacht des Ehepaares fantasieren sich beide den jeweils anderen Partner herbei. Das Kind, das sie in dieser Nacht zeugen, trägt die Züge Ottilies und des Hauptmanns. Während Charlotte jedoch ihren Gefühlen entsagt, vermag Eduard seine Liebe zu Ottilie nicht zu unterdrücken. Er flüchtet in den Krieg. Als er zurückkehrt, findet er sein Kind in Ottilies Obhut. Er bedrängt sie erneut. Als sie, bei dem Versuch ihm auszuweichen, in einem Kahn flüchtend kentert, kommt das Kind zu Tode.
Johann Wolfgang von Goethe parallelisiert die Untiefen und Höhenzüge der Seelenlandschaften seiner Figuren mit der sie umgebenden Landschaft. Der Versuch, eine den Maßgaben von Vernunft und Theorie entsprechende Welt zu schaffen, wird durch die Unkalkulierbarkeit des Lebens konterkariert. Den sozialen Kokon gibt es nicht, und Leben beginnt da, wo das System brüchig wird.
Samstag | 27.02.2010 | 19:30 Uhr | : Maxim Gorki Theater Berlin |
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